Schützenhalle

Die Schützenhalle

Zum ursprünglichen Vereinslokal „Hotel Germania“ später „Scharrendorfer Krug“ gehörte auch das Grundstück, auf dem bis heute die Schützenfeste abgehalten werden. Hier errichtete der Verein bereits im Jahre 1953 mit Einwilligung des damaligen Eigentümers Keuling einen Schießstand. Nachdem der Verein durch die Eintragung in das Vereinsregister Rechtsfähigkeit erlangt hatte, wurde dieser Stand 1960 durch eine massive Schießhalle mit 6 Kleinkaliberbahnen ersetzt. Dieser Bau war durch die Eintragung eines 99-jährigen Erbbaurechts ermöglicht worden. Gleichzeitig wurde zu Gunsten des Schützenvereins auch ein Vorkaufsrecht für das Festplatzgrundstück eingetragen. Als das Grundstück 1974 zum Verkauf angeboten wurde, machte der Verein von diesem Recht Gebrauch und erwarb das Grundstück. Damit ist der Verein bis heute in der glücklichen Lage, seine Veranstaltungen – wenn auch teilweise unter fremder Regie – auf eigenem Grund und Boden und in eigenen Räumlichkeiten durchführen zu können.

Eine erste Erweiterung des Gebäudes erfolgte 1975. Es wurde ein Luftgewehrschießstand mit 2 Schießbahnen angebaut. Auch wurden die dringend benötigten sanitären Anlagen gebaut, die noch von außen zugänglich waren.

1981/82 erfolgte eine nächste Erweiterung. Es wurde der Festraum um das Doppelte vergrößert und zwei kleine Lagerräume angebaut.

Umbau und Modernisierung des KK-Schießstandes 1991/92 erforderte eine neue baurechtliche Genehmigung. Die Anpassung an die neuesten Vorschriften machte dabei leider auch den Verzicht auf zwei der sechs Schießbahnen erforderlich. Heute können deshalb nur noch 4 Schützen gleichzeitig ihre Schüsse abgeben, was aber für die heutigen Zwecke auch ausreicht.

Ebenfalls im Jahre 1992, also zehn Jahre nach der letzten Erweiterung, wurde das Gebäude wiederum vergrößert. Es wurden ein neuer moderner Luftgewehrschießstand errichtet und die kleinen Lagerräume durch eine Küche und einen größeren Lagerraum ersetzt. Der ursprüngliche Luftgewehrschießstand war ein Holzgebäude und konnte wegen seines Zustandes für Schießen nicht mehr genutzt werden, er diente dann nur noch als Abstellraum.

Die bisher letzte Erweiterung, wiederum 10 Jahre später, konnte jetzt zu Beginn des Jubiläumsjahres gerade fertig gestellt werden. Die alten sanitären Anlagen mussten durch neue geräumige Toiletten ersetzt werden. Des Weiteren wurden ein Nebenraum zum Festraum geschaffen, ein Büro- und Besprechungsraum und ein Werkstattraum errichtet.


1960 – Bau der Scharrendorfer Schützenhalle

Im Jahre 1960 wurde erstmals in größerem finanziellen Umfang in ein Gebäude, der Scharrendorfer Schützenhalle investiert. Für den für heutige Verhältnisse vergleichsweise geringen Betrag von rd. 12.500 DM (6.400 €) wurde die erste vereinseigene Schützenhalle für den Schützenverein Scharrendorf-Stöttinghausen e.V. in Scharrendorf geschaffen. Hier steht sie noch heute.

Durch Eigenleistungen, wie sie den Verein auch heute noch bei Bauvorhaben auszeichnen, konnte der Betrag seinerzeit so günstig gehalten werden. Schon damals erfolgte die Finanzierung über sogenannte Bausteine der Mitglieder, die nichts anderes als zinslose Darlehen darstellten.

462 Bausteine á 10 DM konnten seinerzeit für die Finanzierung „an die Schützen“ gebracht werden. Daneben wurden für den Bau der Schützenhalle 700 DM an Spenden verbucht. Der Verein hatte seinerzeit 3.180 DM an Eigenkapital angespart, das ebenfalls in die Finanzierung einfloss. Die restliche Summe von 4.000 DM wurde über ein Darlehen der Kreissparkasse Twistringen finanziert. Die Entschuldung dauerte damals recht lange. Das Darlehen wurde am 06. Oktober 1965 mit der Restzahlung von 500 DM getilgt. Die Rückzahlung der Bausteine erfolgte erstmals mit 500 DM im Jahr 1965. Die letzten Bausteine wurden im Umfang von 540 DM auf der Jahreshauptversammlung am 17. Januar 1972 zurückgezahlt.

1975 – Toilettenanbau und Luftgewehrstand

Kaum war der Ankauf des Schießplatzgeländes notariell beurkundet, wurden die Mitglieder schon wieder in Sachen Neubau tätig. Nachdem die Schützenhalle im Jahr 1960 errichtet wurde, sollten nun ein Luftgewehrstand und neue Toiletten zum Gebäude hinzukommen. So wurde parallel zum KK-Stand in den rückwärtigen Bereich der Schützenhalle der Luftgewehrstand als Holzkonstruktion errichtet. Rechts davon die neuen Toiletten, die in Massivbauweise gebaut wurden. Die Kosten für diese Baumaßnahme wurden seinerzeit mit 21.419,99 DM (heute 11.000 €) abgerechnet. Diese Baumaßnahme wurde überwiegend mit Eigenkapital finanziert. 12.019,99 DM hatte der Schützenverein hierfür angespart. Den Verein erreichten aber auch wiederum Spenden in Höhe von 4.300 DM. Daneben konnte die Gemeinde Scharrendorf ebenfalls wieder einen Zuschuss, diesmal in Höhe von 3.000 DM zur Verfügung stellen. Aber – es fehlte eine Restsumme von 2.100 DM. Erneut wurden die Mitglieder gebeten, Bausteine zu erwerben. Die zur Finanzierung der Baumaßnahme fehlende Restsumme wurde durch den Verkauf von 84 Bausteinen á 25 DM sichergestellt. Die Rückzahlung der Bausteine erfolgte im Übrigen zusammen mit den Bausteinen aus dem Ankauf des Schießplatzgeländes. Die Baumaßnahme ließ sich für die genannten Kosten jedoch nur durchführen, weil wieder jede Menge Eigenleistungen der Mitglieder erbracht wurden. 

1977 – Überdachung des Luftgewehrstandes

Für den relativ geringen Betrag von 1.090,30 DM wurde im Jahr 1977 der Luftgewehrstand überdacht und damit zur Fertigstellung gebracht. Diese Baumaßnahme wurde ebenfalls in Eigenleistung der Mitglieder fertiggestellt. Die Finanzierung erfolgte durch Eigenkapital im Umfang von 790,30 DM und durch den Verkauf von 12 Bausteinen á 25 DM. Die Bausteine wurden in den beiden Jahren 1983 und 1984 zurückgezahlt.


V.l.n.r. auf dem Bild: Wolfgang Scholz, Bernhard Brinkmann, Ludger Lameyer und Grundsteinleger und damaliger 1. Vorsitzender Heinrich Rußmann. 

1981 – Erweiterungsbau der Schützenhalle

Die Rückzahlung der Bausteine aus dem Ankauf des Schießplatzgeländes sowie dem Toilettenanbau und dem Bau des Luftgewehrstandes war noch nicht vollends erfolgt, da gingen die Schützen erneut in eine umfangreiche Baumaßnahme. Die Schützenhalle wurde erweitert. Nach vorn wurden 5 m an die vorhandene Bausubstanz angebaut, sodass der Veranstaltungsraum um fast das Doppelte vergrößert wurde. Einher mit dieser Vergrößerung ging auch eine Verlängerung der Theke – aus optischen Gründen versteht sich. Der große Veranstaltungsraum ist in der damals entstandenen Größe noch heute so vorhanden. Dieses war die bislang, jedenfalls vom finanziellen Volumen her, umfangreichste Investitionsmaßnahme, die der Schützenverein in seiner bis dahin 78-jährigen Geschichte tätigte. 54.602,70 DM (heute 28.000 €) kostete die Gesamtbaumaßnahme. Die Finanzierung erfolgte dieses Mal nicht über Bausteine, da die Bausteine aus den letzten Investitionsmaßnahmen noch nicht vollständig zurückgezahlt waren. Die Mitglieder stimmten für die Notwendigkeit dieser Baumaßnahme und waren damit einverstanden, dass der Vorstand zur Finanzierung eine Umlage von 50 DM je Mitglied erhebt. 14.450 DM kamen auf diese Weise über die Umlagen zusammen. Daneben spendeten die Ehrenmitglieder nochmals 820 DM. Sonstige Spenden erreichten den Verein im Umfang von 2.955 DM. An öffentlichen Zuschüssen konnten 4.000 DM verbucht werden. Der Löwenanteil im Umfang von 32.377,70 DM wurde als Eigenkapitalbeitrag des Vereins eingebracht. Zur Freude des Schatzmeisters war in den Folgejahren keine Rückzahlung von Darlehen oder Bausteinen für diese Baumaßnahme notwendig.

1992 – Erweiterungsbau der Schützenhalle

Optisch sollte nun nach etwas über 10-jähriger „Untätigkeit“ wieder etwas Großes geschaffen werden. Die Küche am Veranstaltungsraum war zu klein, der Lagerraum viel zu klein, der Luftgewehrstand war aufgrund der Holzkonstruktion abgängig und für die Toiletten war ein neues Dach notwendig. Daneben gab es immer wieder Probleme mit der vorhandenen Heizung, sodass auch diese grundsaniert werden musste. All diese Probleme wurden durch den Anbau eines fast vollständig neuen Gebäudes neben der „alten“ Schützenhalle und der grundlegenden Sanierung der vorhandenen Schützenhalle gelöst. 


Die Kosten für diese Baumaßnahme überflügelten alles bisher dar gewesene. Die Planungen dieses Projektes liefen noch unter dem Schatzmeister Carl Küpker. Dieser trat auf der Hauptversammlung 1992 nach 21-jähriger Tätigkeit als Schatzmeister aus Altersgründen zurück. Neu gewählt wurde der heute noch amtierende Schatzmeister Rolf Meyer, der gleich im ersten Jahr seiner neuen Tätigkeit das Bauvorhaben mit einem Finanzierungsvolumen von 102.395,45 DM (heute 52.400 €) abwickeln musste. Auf der Hauptversammlung erklärten sich die Mitglieder auch in diesem Jahr wieder bereit, finanziell in die eigene Tasche zu greifen. So wurde beschlossen, dass jedes Mitglied eine Umlage von 50 DM entrichten und mindestens einen Baustein von 50 DM zeichnen sollte. Über die Umlagen kamen so 15.100 DM und über die Bausteine 17.550 DM zusammen. Spenden erreichten den Verein im Umfang von 875 DM. Für den Verkauf gebrauchter Gegenstände konnten  722 DM vereinnahmt werden. Der Verein konnte aus eigener Kraft zusätzlich 18.148,45 DM als Eigenkapital zur Finanzierung beisteuern. Mit einer Summe von 50.000 DM hat uns die Brauerei Becks & Co, Bremen, ein zinsgünstiges Darlehen gewährt, das die Gesamtfinanzierung letztendlich in trockene Tücher brachte. Auch bei dieser Baumaßnahme war die aktive Beteiligung der Mitglieder wieder vorbildlich. Ohne den ehrenamtlichen und selbstlosen Einsatz vieler Mitglieder wäre eine Umsetzung dieses Bauvorhabens sicherlich gescheitert. Wie bei allen vorangegangenen Bauvorhaben wurden auch dieses Mal keine Löhne gezahlt. Die Kosten der Baumaßnahmen beziehen sich ausschließlich auf Materialkosten sowie Genehmigungsgebühren. Insgesamt wurden bei dieser Baumaßnahme von 90 Helfern über 2.700 Stunden freiwilliger Arbeit geleistet.

Sensationell konnten in nur 6 Jahren die Verbindlichkeiten aus Darlehen und Bausteinen, die immerhin eine Summe von 67.550 DM betrugen, restlos getilgt bzw. zurückgezahlt werden.

Schützenhalle mit Erweiterungsanbau 1992.

Mit der letzten Umbaumaßnahme wurde auch eine neue computergesteuerte Schießanlage installiert.

2002/2003 – Erweiterungsbau der Schützenhalle

Im Jahre 2002 begann man zur pünktlichen Fertigstellung im Jahr des 100-jährigen Jubiläums mit einer erneuten Sanierung und Erweiterung der Schützenhalle. Bei dieser Sanierung standen die Toilettenanlagen im Vordergrund. Die alten Toiletten wurden vollständig entfernt. Sowohl die Damen- als auch die Herrentoiletten wurden komplett neu und großzügiger erstellt. Die Toilettenanlagen entsprechen heute einem modernen Stand und dürften somit eine Investition in die Zukunft des Schützenvereins darstellen. Daneben wurden drei zusätzliche Räume, die für die vielfältigsten Nutzungen zur Verfügung stehen, geschaffen.

Auch für diese Baumaßnahme stellte sich wieder eine Vielzahl von freiwilligen Helfern zur Verfügung. Insgesamt 93 freiwillige Helfer leisteten im Zuge dieser Baumaßnahme 2.550 Arbeitsstunden. Wie auch bei den vorherigen Baumaßnahmen beziehen sich die Gesamtbaukosten im Umfang von 49.600 € lediglich auf die Material- und Genehmigungskosten. Nicht nur durch praktische Tätigkeit sondern auch finanziell brachten sich die Mitglieder bei dieser Baumaßnahme ein. Neben der von der Jahreshauptversammlung beschlossenen Umlage von 20 € je beitragspflichtigem Mitglied zeichneten 43 finanzkräftige Mitglieder darüber hinaus Bausteine im Gesamtwert von 7.320 €, die im Januar 2008 durch die Auszahlung der letzten Bausteine komplett zurückgezahlt wurden. Die Finanzierung der Baumaßnahme wurde zudem aus Eigenmitteln, Spenden in Höhe von 1.556 € und einem Darlehen der Kreissparkasse Twistringen über 25.000 € sichergestellt. Locker und in gewohnter Regelmäßigkeit konnte der Schützenverein dieses Darlehen tilgen und am 31. August 2007 die letzte Rate zurückzahlen.


2009-2011 – Sanierungsmaßnahmen in der Schützenhalle

Nachdem der KK-Schießstand in die Jahre gekommen war und die Energiekosten mittlerweile aufgrund der Verbräuche und der allgemeinen Kostensteigerungen in die Höhe schossen, entschloss sich der Verein zur Grundsanierung des KK-Schießstandes und des Veranstaltungs- und Nebenraums. Nicht wie in der Vergangenheit sollten diese Maßnahmen in einer Hauruck-Aktion in einem Jahr über die Bühne gebracht werden. Nein. Über einen Zeitraum von 3 Jahren und ohne finanzielle Belastung der Mitglieder wurden diese Baumaßnahmen geplant und letztendlich erfolgreich umgesetzt. Im Jahr 2009 begann die Maßnahme mit der Grundsanierung des KK-Schießstandes. Die elektrischen Leitungen wurden neu verlegt und die Wände wurden mit einer Holzverkleidung versehen. Insgesamt 87 Arbeitsstunden waren die 6 Helfer mit diesen Baumaßnahmen beschäftigt. Im Anschluss an diese Maßnahme wurde auch der Nebenraum zwischen Veranstaltungsraum und Büro neu gestrichen. Zudem wurden die Wände von einigen Schützendamen liebevoll neu gestaltet. Seither wird dieser Raum auch gern Andachtsraum genannt. Die Gesamtkosten dieses ersten Bauabschnitts der Sanierung beliefen sich auf 3.100 €. Im Rahmen des zweiten Bauabschnitts wurden die Fenster und die Notausgangstür, die selbstverständlich mit Wärmeschutzglas versehen sind, im Veranstaltungsraum ausgetauscht. Der zweite Bauabschnitt verursachte Kosten im Umfang von 2.800 €.

Zur Jahreswende 2010/2011 begannen am Tag nach Weihnachten die umfangreichen Baumaßnahmen zur Grundsanierung des Veranstaltungsraums mit dem Abriss der Holzverkleidung an den Wänden. Innerhalb von drei Wochen konnte der Raum zumindest soweit hergestellt werden, dass die Jahreshauptversammlung am 15. Januar 2011 wie immer in der Schützenhalle abgehalten werden konnte. Neben einer zusätzlichen Isolierung der Außen- und Innenwände wurde eine Akustikdecke eingebaut, auf die ebenfalls noch eine zusätzliche Isolierung aufgebracht wurde. Im Rahmen der Deckenarbeiten wurden zudem eine neue Beleuchtung und eine festeingebaute Übertragungstechnik (Leinwand und Beamer) installiert. Auch wurden die elektrischen Leitungen im Veranstaltungsraum komplett neu verlegt. Für diese Sanierungsarbeiten, die am 16. Februar 2011 mit dem Anschrauben der letzten Steckdose durch unseren Schriftführer und Hallenwart Alfred Schweers abgeschlossen werden konnten, haben sich 44 freiwillige Helfer gefunden, die an 38 Einsatztagen insgesamt 917 Arbeitsstunden leisteten. Die Kosten für diesen dritten Bauabschnitt der Sanierungsarbeiten beliefen sich auf 12.300 €.

Unter Berücksichtigung der Kosten für das Helferfest im Jahr 2012 beliefen sich die Gesamtkosten der im Jahr 2009 begonnenen Sanierungsmaßnahme auf insgesamt 19.500 €. 

Schützenhalle 2003

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